In den meisten Fällen erweitern die Nachrichtensites ihre wöchentliche Reichweite um 3% bis 4%. So hat die Baltimore Sun z.B. eine wöchentliche Print-Leserschaft von ca. 1,2 Millionen und eine Online-Reichweite von ca. 45.000. Somit ergibt sich auf den ersten Blick eine Gesamtreichweitensteigerung von 3,7%.

In der Spitze gehen diese Steigerungen auf bis zu rund 17%. In diesem Fall steigert die Tampa Tribune in einem offenbar umkämpften lokalen Markt ihren Marktanteil gegenüber den Konkurrenten beträchtlich.

Die durchschnittlichen Werte von 3% bis 4% mögen nicht viel erscheinen, sind aber angesichts der schon fast traditionell sinkenden Auflagen- und Reichweitenzahlen der Tageszeitungen sehr beachtlich.

Sie lassen aber außer acht, dass Nachrichtensites die Bindung zu vorhandenen Print-Lesern steigern und somit die „Reichweiten-Intensität“ zunimmt. Das bedeutet: während man mit dem Print-Produkt den Leser in der Regel nur ein Mal am Tag erreicht, führt die Nutzung der Nachrichtensites dazu, dass zusätzliche Kontaktpunkte mit dem Leser im Tagesablauf entstehen.

Die Studie von Scarborough zeigt auf, dass bei den meisten der untersuchten Tageszeitungen ca. 13% der Gesamtleserschaft sowohl das Print- wie auch das Online-Produkt wöchentlich nutzen. Den Spitzenwert nimmt hier die Washington Post mit 25% ein.

So beachtlich solche Online-Zahlen auch sein mögen, so sehr zeigen sie doch im Vergleich mit den Werten der Print-Reichweite, dass ein Besuch von Nachrichtensites für die meisten Bürger noch nicht zum Alltag gehört.

Während Zeitungen immer noch relativ stark zum Alltag der Bürger gehören, besteht hier für Nachrichtensites noch beträchtliches Steigerungspotenzial.

Gestützt wird diese These von den deutschen AGOF-Werten, die aufzeigen, dass von den monatlichen Nutzern deutscher Nachrichtensites in der Regel nur weniger als ein Drittel ein Mal pro Woche oder häufiger diese Site besucht.